Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner September 2020: Sehr warm mit viel Sonne

Der grade abgelaufene September war sehr warm und es gab viel Sonne -dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Nur die letzte Septemberwoche war recht kühl und regnerisch. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene September 2020 wies eine Durchschnittstemperatur von 17,2 Grad Celsius auf. Damir belegte der diesjährige September den 11. Platz in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und reihte sich zwischen den Septembermonaten 1982 (17,3 °C) und 2005 (17,0 °C) ein. Der September 2020 bescherte den Bonnern drei Tropentage, 12 Sommertage und 25 warme Tage. 2020 wurde ein neuer Rekord aufgestellt: An 78 Tagen hintereinander kletterte die Temperatur über 20 Grad Celsius, genauerer zwischen dem 8. Juli und 25. September. Am wärmsten war es mit 34,7 Grad Celsius am 15., wo ein neuer Hitzerekord für September seit 1895 aufgestellt wurde. Frisch war es am Morgen des 11., wo minimal 8,6 Grad Celsius gemessen wurden. Zuvor gab es am 29. Mai mit 8,1 Grad Celsius eine noch niedrigere Temperatur. Alle Monate dieses Jahres waren zu warm.

•  Sonne: Die Hochs über Mitteleuropa bescherten den Bonnern sehr viel Sonnenschein, das hatte zur Folge, dass sich die Sonnenscheindauer im September auf 210 Stunden addierte, mehr als im August. Das sind beachtliche 144 Prozent des Septembersolls von 146 Stunden. An 14 Tagen schien die Sonne mehr als zehn Stunden. Nur an drei Tagen versteckte sich die Sonne den ganzen Tag. Damit belegt der September 2020 den Platz 4 seit 1969. Nur der Februar hatte 2020 ein Sonnendefizit. In diesem Jahr addiert sich das Sonnenplus schon auf 446 Stunden, das sind 34 Prozent mehr als im Durchschnitt.

•  Niederschlag: Die letzte Septemberwoche war die feuchteste, wo 93 Prozent des Septemberregens fielen. Den meisten Niederschlag gab es am 26. September, an dem 25 Liter pro Quadratmeter herunterkamen. Dieser Starkregentag ist der zweithöchste Wert für 2020. Im Laufe des Monats fielen an 9 Tagen insgesamt 52 Liter pro Quadratmeter (= 98 Prozent eines normalen Septembers). Das Regendefizit für dieses Jahr beläuft sich auf 44 Liter, das ist die Regenmenge eines normalen Aprils. Der wenige Regen in den ersten beiden Dekaden ließ den Rheinpegel bis auf 1,25 m am 23.09. sinken, das ist der niedrigste Wert seit Dezember 2018.

•  Vergleich mit 2019: Der September 2019 war um 1,3 Grad Celsius kühler als der aktuelle September. Die Minimaltemperatur (4,1 Grad Celsius) war 2019 niedriger und auch die Maximaltemperatur mit 27,8 Grad Celsius ebenfalls niedriger. Die Ausbeute an Sommertagen betrug 2019 insgesamt vier Tage und keinen Tropentag. Im Vorjahr schien die Sonne 51 Stunden kürzer und es regnete 5 Liter pro Quadratmeter weniger.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn