Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

 

Bonner März 2020: Mild, zu nass und sehr sonnenreich

Der grade abgelaufene März war zweigeteilt: Anfang des Monats setzte sich das milde Wetter vom Februar fort, gefolgt von einem Hauch Vorfrühling, dem zwei Kältewellen im letzten Monatsdrittel folgte. Das führte dazu, dass der März zu mild blieb. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene März 2020 wies eine Durchschnittstemperatur von 8,1 Grad Celsius auf und war damit um 1,9 Grad Celsius zu mild. Damit belegt der März 2020 den Platz 20 zusammen mit den Märzmonat 1961 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Den bisher mildesten März hatten wir in Bonn im Jahre 2017 mit 10,3 Grad Celsius. 1962 wurde der kälteste März mit 2,5 Grad Celsius gemessen. Die höchste gemessene Monatstemperatur wurde am 18. März mit 19,1 Grad Celsius erreicht, das war zugleich die höchste Temperatur in diesem Jahr. Mit minus 2,6 Grad Celsius wurde am 30. März die niedrigste Temperatur gemessen. Insgesamt drei Frosttage gab es. 11 Frosttage gab es im diesem Jahr schon, einer weniger als im Vorjahr.

•  Sonne: Das wechselhafte Märzwetter gab der Sonne in der ersten Monatshälfte weniger Chancen, das wurde in der zweiten Hälfte mehr als nachgeholt. Hoch "Jürgen" sei Dank, der alleine 81 Stunden Sonne in 7 Tagen beisteuerte. Sicherlich ärgerlich für die Bonner, denn es gab Ausgehbeschränkungen für Alle wegen des Corona Virus. Insgesamt schien sie 193 Stunden, 77 Stunden mehr (entspricht einem kompletten Februar) als im langjährigen Mittel. Zugleich war dies der 5. Platz seit 1969. Der Rekordhalter 2011 hatte 18 Stunden mehr aufzuweisen. An neun Tagen schien sie mehr als zehn Stunden, an drei Tagen überhaupt nicht.

•  Niederschlag: Bei den Niederschlägen überbot der März kräftig sein Soll: Insgesamt regnete es 70 Liter pro Quadratmeter; das sind 28 Liter mehr als im durchschnittlichen Bonner März. Das ist Platz 22 in den 173 jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Der März 1906 wies die gleiche Niederschlagshöhe auf. Die höchste Niederschlagsmenge gab es am 5. März mit 17,6 Liter pro Quadratmeter. Vier Starkregentage gab es im März. In der zweiten Märzhälfte gab es nur 3 Regentage mit 5 Litern pro Quadratmeter.

•  Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr trat im März nicht auf. Die größte Bö wurde mit 38 Kilometern pro Stunde am 10. März gemessen.

Vergleich mit 2019: Der März 2019 war um 0,6 Grad Celsius wärmer als der aktuelle März. Die Minimaltemperatur blieb 2019 mit 0,9 Grad Celsius höher, auch die Maximaltemperatur mit 21,3 Grad Celsius blieb über dem diesjährigen Wert. 2019 gab es einen Frosttag. Die Sonne schien mit 113 Sunden 80 Stunden kürzer und an Niederschlägen fielen 10 Liter weniger.

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn