Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Nasser und milder Bonner Dezember 2021

 Der grade abgelaufene Dezember war mild und zu nass. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Temperatur: Der grade abgelaufene Dezember 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 6,1 Grad Celsius auf und war damit um 2,5 Grad Celsius zu warm. Damit belegt der Dezember 2021 den Platz 13 in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und reihte sich zwischen den Dezembermonaten 1915 und 2011 (6,2 Grad Celsius) und 1914 und 2011 (6,0 Grad Celsius) ein. Der Dezember war der zehnte zu warme Monat in diesem Jahr. Der wärmste Dezember war bisher im Jahre 2015 mit 9,4 Grad Celsius, der kühlste Dezember war der im Jahre 1933 mit minus 1,8 Grad Celsius. Am 31. Dezember kletterte die Quecksilbersäule auf maximal 16,5 Grad Celsius. Bereits am 21. Dezember wurde mit minus 4,4 Grad Celsius die niedrigste Temperatur gemessen. Insgesamt dreigeteilt war der Dezember: einer milden ersten Dekade folgte eine kühlere zweite Dekade gefolgt von fast frühlingshaften letzten Dezembertagen, die für Sylvester einen neuen Temperatur-Rekord in 127 Jahren bescherten.

Sonne: Das eher unruhige Dezemberwetter mit dem Durchzug vieler Tiefdrucksysteme (am 10. wurde der niedrigste Luftdruck mit 983 hPa des ganzen Dezembers gemessen) und Hochnebel zwischen dem 10. und 19. Dezember, ließen der Sonne nicht allzu viele Chancen: Insgesamt schien sie 43 Stunden, vier Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Hinsichtlich der Sonnenausbeute reiht sich der diesjährige Dezember zwischen den Jahren 1998 und 1997 auf Platz 29 ein. Nur an zwei Tagen schien sie länger als sechs Stunden; an neun Tagen dagegen überhaupt nicht.

Niederschlag: Hinsichtlich der Niederschläge war der Dezember eher nass. An 18 Tagen regnete es insgesamt 53,9 mm. Das ist Platz 65 in den 174-jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die meisten Niederschläge gab es am 28. mit 18,1 Litern pro Quadratmeter; insgesamt gab es zwei Starkregentage. Zuletzt gab es im Dezember 2020 mehr Regentage. Die vielen Niederschläge bewirkten am Rhein mit 4,81 m Pegelstand am 31. den vierthöchsten Jahreswert.

Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr traten im Dezember nicht auf. Die größte Bö konnte am 1. mit 36,7 km/h gemessen werden.

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn