Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Warmer, trüber und nasser Oktober 2020

Der grade abgelaufene Oktober war zu warm, viel zu nass und viel zu trübe - dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des grade abgelaufenen Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der Oktober 2020 wies eine Durchschnittstemperatur von 12,4 Grad Celsius auf und war damit um 1,6 Grad Celsius wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Damit belegt der Oktober 2020 zusammen mit dem Oktobern 1906, 1977, 1984 und 1996 den Platz 21 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Die beiden wärmsten Oktober waren bisher im Jahre 2006 und 1921 mit jeweils 14,2 Grad Celsius, der kühlste Oktober war der im Jahre 1922 mit 6,5 Grad Celsius. Am 21. Oktober wurde mit 22,1 Grad Celsius die höchste Temperatur des Monats gemessen, schon am 14.Oktober mit 4,4 Grad Celsius die niedrigste Temperatur gemessen. Bemerkenswert war die dritte Oktoberdekade, die mit zwei warmen Tagen dazu beitrug, dass der Oktober 2020 wärmer als Normal wurde. Hätte es nicht den Kälteeinbruch in der zweiten Dekade gegeben, wäre es ein Rekord-Oktober geworden. Auch der Oktober 2020 blieb ohne Frost. Alle zehn Monate des Jahres waren bislang zu warm.

•  Sonne: Bescheiden war die Sonnenausbeute im Oktober: Insgesamt schien sie 74 Stunden, 35 Stunden weniger als im langjährigen Mittel. An vier Tagen schien sie gar nicht und an keinem Tag mehr als acht Stunden. Es war erst der zweite Monat in diesem Jahr mit einem Sonnendefizit. Trotzdem schien die Sonne in diesem Jahr schon 1.848 Stunden, das sind 411 Stunden mehr als im Durchschnitt aller Monate bis Oktober.

•  Niederschlag: Die vielen Tiefdrucklagen über Bonn brachten sehr viel Regen: An 24 Tagen fielen insgesamt 76 Liter pro qm, das ist 25 Liter mehr als in einem normalen Oktober. Damit liegt der Oktober 2020 auf Platz 35 seit 1848. Der meiste Regen fiel am 9. mit elf Litern pro Quadratmeter. Damit war der Oktober der Monat mit den zweitmeisten Niederschlägen in diesem Jahr. Trotzdem vermochte diese Regenmenge das Regendefizit dieses Jahres nicht ausgleichen. Am Monatsende konnte ein Pegelstand von 2,88 m gemessen werden, der höchste seit dem 21.06.2020.

•  Vergleich mit 2019: Der Oktober 2019 war um 0,3 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Oktober. Am 31. Gab es 2019 schon den ersten Frosttag mit -0,8 Grad Celsius. 2019 gab es einen Sommertag (25,4 °C) und fünf warme Tage. Die Sonne schien mit 92 Stunden 18 Stunden mehr und es regnete mit 115 Litern 39 Liter pro Quadratmeter mehr.

 

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn