Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Sehr kühler und launiger April 2021

Der grade abgelaufene April war viel zu kühl und der erste zu kühle Monat seit Mai 2019. Außerdem hatte er viel Sonne und viel zu wenig Regen. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene April 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 7,4 Grad Celsius auf und war damit um 2,2 Grad Celsius kühler als im Durchschnitt der letzten 127 Jahre. Damit belegt der April 2021 den Platz 116 in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und war der neunt kühlste April. Weiter war der April kühler als der März. Das gab es erst neun Mal in Bonn, zuletzt 2017. Den letzten noch kühleren April gab es 1973. Ursache waren Hochdruckgebiete westlich vom Mitteleuropa, die polare Luftmassen nach Deutschland brachten. Den bisher mildesten April hatten wir in Bonn im Jahre 2018 mit 15,0 Grad Celsius, 1917 wurde der kälteste April mit 5,7 Grad Celsius gemessen. Kurios war der Temperaturverlauf: Der wärmste Tag war der 1. April mit 22,9 Grad Celsius, zwölf Tage später wurde mit minus 1,8 Grad Celsius die niedrigste Temperatur gemessen. Im April gab es 4 Frosttage, mehr Frosttage gab es zuletzt 2003. Nur zwei Mal wurde im April die 20 Grad Celsius-Marke überschritten.

•  Sonne: Das abwechslungsreiche Aprilwetter gab der Sonne durchaus Chancen: Insgesamt schien sie 191 Stunden, 29 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Damit übertraf der April als dritter Monat des Jahres 2021 sein Soll. An sieben Tagen schien sie mehr als zwölf Stunden, an zwei Tagen überhaupt nicht. 2021 schien die Sonne schon 507 Stunden, 97 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Im März 2021 schien die Sonne 22 Stunden weniger.

•  Niederschlag: Als erster Monat des Jahres erreichte der April fast sein Soll: An zehn Tagen fielen 28 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 17 Liter weniger als in einem normalen April. Das ist Platz 128 in den 173jährigen Aufzeichnungen der Stadt und der sechste zu trockene April in Folge. Die meisten Niederschläge gab es am 11. mit 11 Litern pro Quadratmeter. In diesem Jahr kamen schon 227 Liter pro Quadratmeter herunter, 135 Prozent des Solls, Nachwirkungen des nassen Januars. Konsequenzen hatten die wenigen Niederschläge für den Rheinpegel: Erstmals in diesem Jahr wurde der 2 m-Pegel unterschritten, am 29. wurde mit 1,65 m der niedrigste Pegelstand des Jahres erreicht.

Vergleich mit 2020: Der April 2020 war um 6 Grad Celsius wärmer als der aktuelle April. Die Minimaltemperatur blieb mit minus -1,1 Grad Celsius etwas niedriger, jedoch blieb die Maximaltemperatur mit 26,0 Grad Celsius über dem diesjährigen Wert. 2020 gab es zwei Frosttage und drei Sommertage. Die Sonne schien mit 297 Sunden 106 Stunden länger und auch an Niederschlägen fielen 18 Liter weniger. Einmal mehr machte der April, was er will.

 

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn