Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Kühler und nasser Bonner Mai 2021

Der grade abgelaufene Mai war zu kühl und zu nass. Eher war er die Fortsetzung des Aprils. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Rüngsdorf und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene Mai 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 12,5 Grad Celsius auf und war damit um 1,3 Grad Celsius kühler als im Durchschnitt der letzten 127 Jahre. Damit belegt der Mai 2021 den Platz 98 in den Bonner Wetteranalen seit 1895 und erreichte den gleichen Platz wie die Maimonate der Jahre 1905, 1923 und 1939. Den bisher mildesten Mai hatten wir in Bonn im Jahre 2008 mit 17,1 Grad Celsius, 1941 wurde der kälteste Mai mit 9,7 Grad Celsius gemessen. Die Eisheiligen sind inzwischen fast in Vergessenheit geraten: Den letzten Mai Frost zwischen dem 11. und 15. Mai gab es 1953. Am 3. Mai wurde mit 1,2 Grad Celsius die niedrigste Maitemperatur gemessen. Bereits am 9. Mai wurde mit 30,1 Grad Celsius die höchste Maitemperatur gemessen, dies war der einzige heiße Tag im Monat. Außerdem bescherte uns der 31. Mai einen weiteren Sommertag. Zwei Monate in Folge mit mehr als minus 1 Grad Abweichung gab es zuletzt 1941 in Bonn.

•  Sonne: Das eher unruhige Maiwetter gab der Sonne weniger Chancen: Insgesamt schien sie 171 Stunden, 21 Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Nur an vier Tagen schien die Sonne länger als 12 Stunden. Mit dieser Sonnenscheindauer belegt der Mai 2021 den Platz 39 von 53. Es ist der zweite Monat in diesem Jahr, der sein monatliches Sonnensoll nicht erreicht hat.

•  Niederschlag: Insgesamt war der Mai viel zu nass: An 23 Tagen fielen 66 Liter pro Quadratmeter Niederschläge. Das sind 115 Prozent eines normalen Mais in Bonn. Das ist Platz 58 in den 174jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die meisten Niederschläge - begleitet mit Gewitter- gab es am 12. mit 12 Litern pro Quadratmeter.

•  Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde gab es am 4. Mai. Die größte Bö wurde mit 79 km/h gemessen. werden. Die häufigste Windrichtung war aus Richtung Südwest.

•  Vergleich mit 2020: Der Mai 2020 war um 2,3 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Mai. Die Minimaltemperatur blieb mit 1,6 Grad Celsius etwas höher, auch die Maximaltemperatur mit 29,1 Grad Celsius blieb unter dem diesjährigen Wert. 2020 gab es acht Sommertage. Die Sonne schien mit 303 Sunden 133 Stunden länger und dafür fielen an Niederschlägen 52 Liter weniger. Ob sich die alte Bauernregel "Ist der Mai kühl und nass, füllt den Bauern Scheun' und Fass" bewahrheiten wird, wissen wir erst nach dem kommenden Sommer 2021.

 

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn