Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Bonner März 2021 - Mild und sehr sonnenreich

Der grade abgelaufene März war zweigeteilt: Anfang des Monats setzte sich das milde Wetter vom Februar fort, gefolgt von einem Hauch Vorfrühling, dem in der Monatsmitte eine Kältewelle folgte. Gekrönt wurde das Ganze mit fast sommerlichen Temperaturen am Monatsende. Das führte dazu, dass der März zu mild blieb. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt Bonn, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

 •  Temperatur: Der grade abgelaufene März 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 7,5 Grad Celsius auf und war damit um 1,3 Grad Celsius zu mild. Damit belegt der März 2021 den Platz 33 zusammen mit den Märzmonaten 1923, 1974 und 2002 in den Bonner Wetterannalen seit 1895. Den bisher mildesten März hatten wir in Bonn im Jahre 2017 mit 10,3 Grad Celsius. 1962 wurde der kälteste März mit 2,5 Grad Celsius gemessen. Die höchste gemessene Monatstemperatur wurde am 31. März mit 28,0 Grad Celsius erreicht, das war zugleich die höchste Temperatur in diesem Jahr und die höchste je gemessene Temperatur in einem März. Mit minus 4,0 Grad Celsius wurde am 7. März die niedrigste Temperatur gemessen. Insgesamt sechs Frosttage gab es. Ungewöhnlich sind die beiden Sommertage am Monatsende und zugleich ein neuer Märzrekord.

•  Sonne: Das wechselhafte Märzwetter gab der Sonne in der Monatsmitte weniger Chancen, das wurde im letzten Drittel mehr als nachgeholt. Hoch "Nicole" sei Dank, der alleine 69 Stunden Sonne in 8 Tagen beisteuerte. Sicherlich ärgerlich für die Bonner, denn es gab Ausgehbeschränkungen für Alle wegen des Corona Virus. Insgesamt schien sie 169 Stunden, 24 Stunden mehr als im langjährigen Mittel. Zugleich war dies der 7. Platz seit 1969. Der Rekordhalter 2011 hatte 41 Stunden mehr aufzuweisen. An acht Tagen schien sie mehr als zehn Stunden, an zwei Tagen überhaupt nicht.

•  Niederschlag: Bei den Niederschlägen erreichte der März genau sein Soll: Insgesamt regnete es 42 Liter pro Quadratmeter. Das ist Platz 82 in den 174 jährigen Aufzeichnungen der Stadt. Die Märzen 1852, 1880, 1919 und 1947 wiesen die gleiche Niederschlagshöhe auf. Die höchste Niederschlagsmenge gab es am 13. März mit 8,0 Liter pro Quadratmeter. Kein Starkregentag gab es im März. Im letzten Märzdrittel gab es nur 2 Regentage mit 5 Litern pro Quadratmeter.

•  Wind: Sturmböen von 75 Kilometern pro Stunde oder mehr trat im März nicht auf. Die größte Bö wurde mit 55 Kilometern pro Stunde am 13. März gemessen.

•  Vergleich mit 2020: Der März 2020 war um 0,6 Grad Celsius wärmer als der aktuelle März. Die Minimaltemperatur blieb 2020 mit minus 2,6 Grad Celsius höher, dafür blieb die Maximaltemperatur mit 19,1 Grad Celsius weit hinter dem diesjährigen Wert. 2020 gab es drei Frosttage. Die Sonne schien mit 193 Sunden 24 Stunden länger und an Niederschlägen fielen 28 Liter mehr.

 

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn