Klaus Kosacks Bonner Wetterhistorie

Wieder ein zu milder Winter und der Sommer erneut zu trocken?

Um Fragen wie diese dreht es sich in Zeiten des Klimawandels immer wieder.

Daher freuen wir uns außerordentlich, Ihnen ab Juni 2020 einen Blick in die jüngere Bonner Wetterhistorie präsentieren zu können.

Die in den Monatsrückschauen aufgeführten Daten stammen von Klaus Kosack, einem regional bekannten Diplom-Geographen und ehemaligen Chef-Statistiker der Stadt Bonn. Für seine Erhebungen greift Klaus Kosack auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

Sehr nasser und trüber Bonner Januar 2021

 Der grade abgelaufene Januar war viel zu nass und sehr trübe. Dieses Fazit zieht der ehemalige Chefstatistiker der Stadt, Klaus Kosack am Ende des Monats. Dabei greift er auf die aktuellen Daten der Wetterstation Bonn- Endenich der Uni Bonn und Daten aus seiner Wetterhistorie zurück.

•  Temperatur: Der grade abgelaufene Januar 2021 wies eine Durchschnittstemperatur von 3,3 Grad Celsius auf und war damit um 0,9 Grad Celsius zu warm. Damit belegt der Januar 2021 den 54. Platz in den Bonner Wetterannalen seit 1895 und reiht sich gemeinsam mit den Januaren 1918 und 1978 (jew. 3,3 Grad Celsius) zwischen dem Januar 2000 (3,4 Grad Celsius) und dem Januarmonat 1995 (3,2 Grad Celsius) ein. Den bisher mildesten Januar hatten wir in Bonn im Jahre 1975 mit 7,3 Grad Celsius, 1940 wurde der kälteste Januar mit minus 7,4 Grad Celsius gemessen. Am 15. Januar wurde mit minus 2,0 Grad Celsius der niedrigste Wert des ganzen Monats gemessen, während nur an 5 Tagen die Quecksilbersäule über 10 Grad Celsius stieg. Insgesamt gab es 10 Frosttage. Das Monatsmaximum wurde am 21. mit 12,1 Grad Celsius erreicht. Der wärmste Januartag seit 1895 wurde am 10. Januar 1991 mit 16,3 Grad Celsius gemessen. Zwei Warmlufteinbrüche in der zweiten Monatshälfte prägten den Monat.

•  Sonne: Das wechselhafte Januarwetter bot der Sonne sehr wenig Chancen: Insgesamt schien sie 23 Stunden, 23 Stunden weniger als im langjährigen Mittel. Das war der trübste Januar seit Beginn der Sonnenaufzeichnungen 1969. Nur an 6 Tagen schien sie länger als eine Stunde, an zwölf Tagen zeigte sie sich überhaupt nicht.

•  Niederschlag: Bei den Niederschlägen zeigte Petrus was er kann: Der Januar war äußerst nass. An 25 Tagen regnete es insgesamt 120 Liter pro Quadratmeter; das sind 71 Liter mehr als in einem normalen Januar. 25 Regentage gab es zuletzt 1986. Der diesjährige Januar nimmt Platz 1 in der 173-jährigen Chronik der Stadt ein. Der bisherige Spitzenreiter 2004 wurde um 10 Liter übertroffen. Die meisten Niederschläge gab es am 28. mit 28 Litern pro Quadratmeter. Das junge Jahr hatte schon fünf Starkregentage,

•  Vergleich mit 2020: Der Januar 2020 war um 2,8 Grad Celsius wärmer als der aktuelle Januar. Die Minimaltemperatur war mit minus 3,2 Grad Celsius etwas niedriger, dafür die Maximaltemperatur war mit 16,0 Grad Celsius höher. 2020 gab es 7 Frosttage und keinen Eistag. Die Sonne schien mit 61 Sunden 37 Stunden länger und dafür fielen an Niederschlägen mit 28 Litern 91 Liter mehr.

 

 

Inhaltlich verantwortlich: Klaus Kosack, Annaberger Str. 212, 53175 Bonn